Filmförderung: 2024 hat die SRG 220 Schweizer Filme, Serien und Synchronisationen koproduziert

Aktuell 06.05.2025

Die SRG investiert im Rahmen des Pacte de l’audiovisuel jährlich 34 Millionen Franken in die Produktion von Schweizer Filmen und Serien. 2024 unterstütze sie 220 Filmprojekte bei der Entwicklung (32 Projekte), Produktion (161 Projekte) oder Synchronisation (28 Projekte). Detaillierte Zahlen und Fakten dazu liefert die heute publizierte Broschüre «Facts & Figures – Pacte de l’audiovisuel 2024».

Bild: SRG SSR

Die SRG investiert jährlich 34 Millionen Franken in die Produktion von Schweizer Filmen und Serien, wobei 20 Millionen in Fernsehen und Multimedia sowie 10 Millionen in Kino- und Animationsfilme fliessen. Weitere 4 Millionen sind reserviert für Erfolgsprämien (Succès Passage Antenne). Welche Pacte-Projekte im letzten Jahr finanziell unterstützt wurden und welche Koproduktionen bei den Zuschauer:innen besonders beliebt waren, zeigt die Publikation «Facts & Figures – Pacte de l’audiovisuel 2024»

Dokfilme punkten beim Publikum

2024 finanzierte die SRG 220 Kinofilme, Fernsehfilme und Multimediaproduktionen. Zu den 110 Kinofilmen – die Hälfte aller Koproduktionen – zählen 44 Dokumentarfilme, 27 Animationsfilme, 21 Fiktionen und 18 Fiktionskurzfilme. Dass es aber auch eine Fernsehserie ins Kino schaffen kann, demonstrierte letztes Jahr Regisseur und Schauspieler David Constantin mit der vierten Staffel «Tschugger». Die Walliser Serie «Tschugger – der lätscht Fall» eroberte nicht nur das Fernsehen, sondern füllte mit stolzen 92'000 Eintritten auch die Schweizer Kinosäle. 

Nebst fiktionalen Serien sind beim Fernsehpublikum auch Dokfilme beliebt, wie die Top 5 der Pacte-Filme in den vier Sprachregionen zeigen: 

  • bei SRF: Dokfilm «Überleben am Gotthard – Kampf gegen Stau», 463’000 Zuschauer:innen (38,4 Prozent Marktanteil)
  • bei RTS: fiktionale Serie «Winterpalace», durchschnittlich 127'000 Zuschauer:innen (21,3 Prozent Marktanteil)
  • bei RSI: Dokfilm «I nomi inventati del cielo», 23'200 Zuschauer:innen (24,4 Prozent Marktanteil)
  • bei RTR: Dokfilm «Plevonessa Chatrina Gaudenz», 64'000 Zuschauer:innen (3,9 Prozent Marktanteil)

Drei Fragen an Sven Wälti, Leiter Film der SRG

Sven Wälti, Leiter Film SRG (Bild: zVg)

Sven Wälti, weshalb beteiligt sich die SRG bereits an der Entwicklung und nicht erst bei der Produktion von Filmen und Serien finanziell? 

Bei Serien ist es wichtig, dass wir von Anfang an dabei sind. Zum einen, weil sie über unsere Fernsehsender laufen und zum anderen, weil sie für uns einen grossen Programmwert haben. Deshalb finanzieren wir TV-Serien bereits während der Entwicklungsphase. Zuständig sind bei uns die Filmredaktionen der jeweiligen Sprachregion (RSI, RTS, RTR und SRF): Sie verfolgen die Entwicklung der Projekte laufend und geben wichtige Inputs zum Drehbuch. Bei den Kinofilmen sind wir hingegen – mit ganz wenigen Ausnahmen – nicht beteiligt in der Entwicklungsphase, dort konzentrieren wir uns auf die Produktion.

Die SRG investiert seit letztem Jahr mehr Geld in Animationsfilme. Sind dadurch mehr Finanzierungsanträge für Animationsfilme bei der SRG eingegangen?

Nein, das nicht. Mehr finanzielle Mittel führen nicht sofort zu mehr Gesuchen. Aber der Vorteil ist, dass mehr Projekte unterstützt werden können als in den Vorjahren. Die Erhöhung von 1 auf 2 Millionen Franken jährlich ermöglicht es unserer nationalen Animationsgruppe, verschiedene Formate auszuwählen: kurze Animationsfilme, lange Kinofilme und vermehrt auch Serien und andere Fernsehformate.

Welche Filmhighlights erwarten uns dieses Jahr, die 2024 produziert wurden?

Ein Highlight läuft bereits sehr erfolgreich im Kino: der Spielfilm «Heldin» von Petra Volpe. Nicht nur das Thema Fachkräftemangel im Pflegebereich ist hochaktuell, sondern auch der Film ist richtig gut! Gespannt bin ich auch auf «Hallo Betty» von Pierre Monnard. Die fiktive Verfilmung der Betty-Bossi-Figur mit Sarah Spale in der Hauptrolle stösst auf grosses Interesse. Bei den Serien freue ich mich sehr auf die zweite Staffel von «L’ultim Rumantsch», auf die erste Serie von Jean-Stéphane Bron mit dem Titel «The Deal» und auf die Mafia-Serie «La linea della palma» von Fulvio Bernasconi.

Nationale Filmförderung 

Die SRG stellt jährlich 34 Millionen Franken für Schweizer Filmproduktionen zur Verfügung. Der Grossteil dieses Betrags wird an die Unternehmenseinheiten RSI, RTR, RTS und SRF verteilt, die wiederum mit Schweizer Produktionsfirmen zusammen Filme und Serien realisieren. Die SRG übernimmt nie die ganze Finanzierung dieser Projekte, sondern agiert als Koproduzentin. Ausserdem unterstützt sie Filmemacher:innen bei der Entwicklung und Realisation ihrer Projekte mit Know-how. Die Rahmenbedingungen der nationalen Filmförderung sind im «Pacte de l’audiovisuel» festgehalten. Beim «Pacte» handelt es sich um einen Vertrag zwischen der SRG und den Schweizer Filmproduktionsfirmen. Er existiert seit 1996 und wird alle vier Jahre erneuert.

Kontakt


Sven Wälti, Leiter Film SRG
sven.waelti@srgssr.ch