SRG konkretisiert Transformationspläne und den geplanten Stellenabbau
Die SRG muss bis 2029 rund 270 Millionen Franken einsparen. Vor diesem Hintergrund und angesichts der tiefgreifenden Veränderungen in der Medienwelt stellt sie sich neu auf. Nun konkretisiert die SRG die im Juni angekündigte Transformation, verkleinert in einem ersten Schritt die Geschäftsleitung und stellt mit neuen Strukturen und Prozessen die verstärkte Zusammenarbeit über alle Regionen hinweg sicher. Um die notwendigen Sparziele zu erreichen, ist nebst der grundlegenden Transformation des Unternehmens auch ein Stellenabbau nötig. Bis 2029 wird die SRG vorbehältlich des Konsultationsverfahrens voraussichtlich 900 Vollzeitstellen abbauen.
Die SRG steht vor grossen Herausforderungen. Sie muss bis 2029 rund 270 Millionen Franken einsparen, unter anderem weil der Bundesrat eine Reduktion der Medienabgabe beschlossen hat. Der erste Schritt der Senkung der Medienabgabe erfolgt per Januar 2027. Deshalb muss die SRG bereits bis dahin 125 Millionen einsparen. Gleichzeitig verändert sich das Umfeld rasant, die Menschen nutzen Medien immer mehr nur digital und die Medienlandschaft der Schweiz, aber auch international, verändert sich tiefgreifend.
Die SRG will weiterhin ein qualitativ hochstehendes Programm bieten, das alle Bevölkerungsgruppen erreicht, muss gleichzeitig aber auf die Senkung der finanziellen Mittel reagieren. Damit dies gelingt, stellt sie sich grundlegend neu auf und transformiert sich. Im Juni dieses Jahres hat die Geschäftsleitung der SRG kommuniziert, wie sie die Transformation angehen will (siehe Medienmitteilung Die SRG stellt sich neu auf und rückt näher zusammen). In der Zwischenzeit hat die SRG im Rahmen des Transformationsprojekts «Enavant SRG SSR» einen ersten wichtigen Schritt in der Konkretisierung dieser Pläne vorgenommen: Sie hat die künftige Organisationsstruktur definiert sowie die Führungsstruktur angepasst und den geplanten Stellenabbau konkretisiert.
Angepasste Strukturen für verstärkte Zusammenarbeit über die Regionen hinweg
Die SRG bündelt ihre Kräfte, wird digitaler, schlanker und beweglicher und arbeitet künftig stärker über die Regionen hinweg zusammen. Vor diesem Hintergrund passt sie auch in der Führung die Strukturen und Prozesse an. Per 1. April 2026 verkleinert die SRG die Geschäftsleitung. Neu zählt diese nebst der Generaldirektorin sieben statt acht Mitglieder – dies obwohl die heutige Technologietochter SWISS TXT vollumfänglich in die SRG integriert wird. Unverändert bleibt die erweiterte Geschäftsleitung mit drei zusätzlichen Mitgliedern. Die neue Direktion «Angebot» vereint die Bereiche Angebot und Distribution (siehe Organigramm unten). Zugleich verändert sich der Umfang der Direktion «Operationen», die neu Technologie und Produktion vereint. «Ich kämpfe weiter für eine starke SRG. Darum treiben wir die Transformation konsequent voran. Als weiteren Schritt stellen wir die Geschäftsleitung neu auf und verkleinern sie», so Generaldirektorin Susanne Wille.
Damit die SRG sicher durch die Transformation gesteuert werden kann, werden die heutigen Direktor:innen von SRF, RTS, RSI und RTR bestätigt. Ebenfalls bestätigt werden Bereichsleiter:innen und Direktor:innen, die bereits im Hinblick auf die künftige Organisation rekrutiert und vom Verwaltungsrat bestätigt wurden. Die noch vakanten Posten der neuen Direktionen «Operationen» und «Angebot» werden – nebst der bereits ausgeschriebenen Stelle Direktor:in SRF – demnächst ausgeschrieben. Gleichzeitig verändern sich die Führungsstrukturen in den Regionen. Diese werden neu vereinheitlicht, um eine stärkere Zusammenarbeit über die Regionen hinweg zu ermöglichen. Die definitive Besetzung der regionalen Leitungsteams erfolgt durch die Direktor:innen der Regionen bis Mitte 2026.
Stellenabbau konkretisiert – Konsultationsverfahren wird eröffnet
Die aktuellen Sparziele wirken sich – wie bereits im Sommer kommuniziert – zwangsläufig auch auf die Mitarbeiter:innen aus. Bis 2029 wird die SRG vorbehältlich des Konsultationsverfahrens über alle Regionen hinweg voraussichtlich 900 Vollzeitstellen abbauen. Dazu Generaldirektorin Susanne Wille: «Wir bedauern diesen Stellenabbau. Die politischen Entscheidungen sowie das Umfeld, in dem wir uns als Medienunternehmen bewegen, lassen uns keine andere Wahl. Die SRG gestaltet den Stellenabbau so verantwortungsvoll und sozialverträglich wie möglich.»
Ein Drittel, also rund 300 der insgesamt 900 Vollzeitstellen, wird im Rahmen des laufenden Kostensparprogramms umgesetzt. Dieser Stellenabbau ist bereits konsultiert und im Gange. Bis 2029 müssen weitere 600 Stellen abgebaut werden. Entlassungen sind unumgänglich. Ein Teil der 600 Stellen wird über Fluktuation und Pensionierungen abgebaut, vorbehältlich der Resultate des Konsultationsverfahrens. Beim geplanten Stellenabbau kommt der Sozialplan der SRG zur Anwendung.
Nächste Phase und konkrete Umsetzung
In der nächsten Phase des Projekts «Enavant SRG SSR» wird die SRG die Umsetzung der getroffenen Entscheide vorbereiten. Die ersten Bereiche, die nach dem neuen Modell arbeiten werden, sind die Personal- und die Finanzabteilung. Sie werden ab Januar 2026 SRG-weit einheitlich geführt. Die Mitarbeiter:innen dieser Bereiche werden weiterhin in ihren jeweiligen Regionen tätig sein, aber als Teil der Gruppe SRG agieren und so für mehr Kohärenz und Synergien zwischen den verschiedenen Standorten sorgen.
So setzt sich der Sparbetrag zusammenDer Bundesrat hat beschlossen, die Medienabgabe für Haushalte bis ins Jahr 2029 von 335 auf 300 Franken zu senken und weitere Unternehmen von dieser Gebühr zu befreien. Dieser Entscheid wird für die SRG bis 2029 zu Mindereinnahmen von 120 Millionen Franken führen. Dazu kommen 90 Millionen Franken weniger kommerzielle Einnahmen und eine teuerungsbedingte Erhöhung der Betriebskosten um mehr als 60 Millionen Franken. Insgesamt muss die SRG bis 2029 gemäss aktuellen Annahmen also 270 Millionen Franken einsparen. Das entspricht rund 17 Prozent ihres Budgets 2024. |
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