Wo steht die SRG heute?

Folgende Beispiele zeigen, wie die SRG aktuell auf die Digitalisierung reagiert. 

SRG-Hackdays

Der SRG-eigene «Hackathon» zielt darauf ab, Ideen, Prototypen und Projekte im digitalen Bereich zu entwickeln und diese im Unternehmen umzusetzen. Dieses Jahr fanden die Hackdays zum achten Mal statt. Mit dabei waren 41 Teilnehmer:innen aus den Unternehmenseinheiten RSI, RTS, SRF und SWI. Sie haben sich in ihrem Team den aktuellen Herausforderungen im Streaming-Bereich gestellt.

Im Frühjahr findet ein öffentlicher Hackathon in Genf statt und im Herbst 2023 wiederum interne SRG Hackdays.

Wetube

Der Medienkonsum via digitale Videos ist für junge Menschen zentral und daher rief RSI Wetube ins Leben. Die Devise lautet: ausprobieren, Videos produzieren, Ideen verwirklichen. RSI schuf dafür in Lugano-Besso im Februar 2019 ein eigenes Studio und ist damit der erste Ort dieser Art in der Schweiz. Das Prinzip ist einfach: Bei Wetube können junge digital Kreative, eigene Videos produzieren und sich mit anderen Kreativen sowie RSI-Journalisten austauschen. Das Konzept geht auf: An Wetube sind heute mehr als 1500 Personen aus Schulen, Gymnasien, Universitäten und Verbänden beteiligt. (GB 2019, S.34

Swiss Digital Days

An den Swiss Digital Days finden landesweit Expos, Kurse, Bühnenshows, Talks, Mitredemöglichkeiten und Startup Pitches zu bestimmten Themen statt. Vom 5. September bis am 23. Oktober 2022 tourt die Veranstaltung zum sechsten Mal in Folge durch verschiedene Regionen der Schweiz und bietet Raum zum Austausch über die digitale Zukunft des Landes. Der Event beleuchtet die Chancen und Herausforderungen des digitalen Wandels und bietet der Bevölkerung Zugang zu über 200 Veranstaltungen sowie die Möglichkeit zum Austausch und Dialog. Play Suisse unterstützt den diesjährigen hybriden Event mit einer Partnerschaft.

Archive

Die SRG öffnet schrittweise ihre Radio- und Fernseharchive für die Öffentlichkeit. In enger Zusammenarbeit mit Memoriav macht die SRG ihr audiovisuelles Erbe der Öffentlichkeit vollständig zugänglich. Auf dem Portal memobase.ch stehen vier Millionen Radio- und Fernsehsendungen von den Dreissigerjahren bis heute online zur Verfügung. Im Katalog können sämtliche Archivbestände der SRG in allen vier Landessprachen mit einem Klick kostenlos abgerufen werden. Die Archive der SRG sind seit 2009 im Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler und regionaler Bedeutung aufgelistet und umfassen zwei Millionen Stunden Radio- und Fernsehsendungen aus allen Unternehmenseinheiten. Teilweise gehen sie auf die Anfänge des Radios in den 1930er-Jahren und des Fernsehens in den späten 1950er-Jahren zurück.

Swiss Radioplayer

Durch diese 2018 von drei Schweizer Privatradioverbänden gemeinsam mit der SRG lancierten Internetplattform können Hörer:innen auf fast alle Schweizer Radioprogramme zugreifen (GB 2021, S. 67). Das Ziel ist, Schweizer Radiosender auf allen Endgeräten in bestmöglicher Qualität auffindbar zu machen.

Musik-Plattformen

Die SRG widmet sich dem modernen Musikschaffen und betreibt drei Musik-Plattformen mit Schweizer Songs im Audio- aber auch im Videoformat. Die Plattformen ermöglichen es Künstler:innen direkt mit Musikredaktionen aller Schweizer Radiosender in Kontakt zu treten und ihre Werke auch der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. 2006 wurde die Plattform mx3 für moderne Musik lanciert. Seit 2009 betreibt die SRG Volksmusik.mx3 und 2019 folgte neo.mx3, die Plattform für experimentelle und klassische Klänge. Seit Ende August 2019 können alle Schweizer Radios auf die Onlinemusikdienst-Datenbank der SRG zugreifen.

«Nach der Lancierung der ‹Swiss Radioplayer›-App 2018 machen wir jetzt einen weiteren Schritt in Richtung Audio-Revolution.»

Samuel Vuillermoz, Leiter Mx3.ch

Social Media

Junge Menschen konsumieren heute immer noch Informationen, aber sie wenden sich von den traditionellen Medien ab und informieren sich in sozialen Netzwerken. Aus diesem Grund verbreitet die SRG ihr Programm nicht nur über ihre eigenen digitalen Plattformen, sondern auch über die verschiedenen sozialen Netzwerke, um das Publikum dort zu erreichen, wo es sich aufhält.

Beispiele hierfür sind Tataki aufseiten von RTS oder SRF Impact in der Deutschschweiz. Originelle Podcasts ("Le Point J" von RTS, "Geldcast" von SWI oder "In Team Intim" von RTR) sind auf Spotify zu finden, und auf Instagram kann man zum Beispiel den Accounts "We, Myself & Why" von SRF oder "RSI Spam" von RSI folgen. Auch auf Youtube, Facebook oder TikTok bieten die verschiedenen Unternehmenseinheiten Inhalte und Infos an, um das Publikum zu erreichen, welches das lineare Angebot kaum oder gar nicht nutzt.

«Der wichtigste Ansatz für unsere Entwicklung ist: Wir wollen unsere Nutzerinnen und Nutzer besser erreichen – insbesondere die jüngeren»

Nathalie Wappler, Direktorin SRF und stellvertretende Generaldirektorin SRG

Fernsehempfang via Internet

Die Inhalte sind über die Websites, die sozialen Medien und die mobilen Apps der einzelnen SRG-Fernsehprogramme sowie die Streaming-Plattform Play Suisse verfügbar. Verschiedene Anbieter bringen die Programme der SRG über Software-Player auf den Bildschirm. Zusätzlich ergänzen Podcasts und Live-Event-Streams in HD von SRF, RTS, RSI und RTR das lineare Angebot. (GB 2021, S. 67)

Digital Board

Das Digital Board ist das höchste Gremium für digitale Belange unter der Geschäftsleitung der SRG. Es steuert die digitale Transformation des Unternehmens auf strategischer Ebene und fokussiert dabei auf das Programm. Aktuell arbeitet das Board unter anderem an der Weiterentwicklung der eigenen Streamingplattform Play Suisse.

Stiftung

Die SRG hat sich Anfang 2022 mit anderen Akteuren zusammengeschlossen, um das digitale Schaffen zu unterstützen. Die SRG hat einen Sitz in der neuen Stiftung für digitale Kreation. Diese Stiftung hat zum Ziel, die Tätigkeit eines in Genf ansässigen Zentrums für digitale Kreation mit Ausstrahlung in die ganze Schweiz und auf internationaler Ebene zu unterstützen.

Koordinationsgruppe künstliche Intelligenz

Seit Ende 2020 koordiniert die Gruppe die nationale Zusammenarbeit im Bereich der künstlichen Intelligenz zwischen den Unternehmenseinheiten. Durch den Einsatz dieser Technologie kann das Unternehmen seine Produktionsprozesse optimieren und seine Ressourcen verstärkt auf die Produktion von hochwertigen Inhalten konzentrieren.