Wo steht die SRG heute?

Folgende Beispiele zeigen, wie die SRG aktuell auf die Digitalisierung reagiert. 

Die SRG-Hackdays

Die SRG-Hackdays sind ein «Nährboden für Innovation» und zielen darauf ab, Ideen, Prototypen und Projekte im digitalen Bereich zu entwickeln, die anschliessend im Unternehmen umgesetzt werden. Interne und externe Soft- und Hardware-Ingenieur:innen, Designer:innen, Journalist:innen und weitere Fachpersonen sowie Studierende arbeiten dabei während 24 Stunden an ihren Ideen.

An den SRG-Hackdays 2025 entstand beispielsweise ein Prototyp für «Smart Audiodescription», eine App für blinde Menschen und Menschen mit einer Sehbehinderung. Audiodeskription ist die gesprochene Beschreibung von visuellen Inhalten in Medien, die es ermöglicht, visuelle Informationen besser zu verstehen. Mit der App können Betroffene bereits existierende, entsprechend beschriebene Fernsehsendungen und Filme der SRG streamen oder downloaden. Das Besondere daran: Die automatische Synchronisierung der Audiodeskription mit dem Ton der laufenden Sendung ermöglicht es Menschen mit einer Sehbehinderung, vereinfacht an sozialen Anlässen wie dem gemeinsamen Familien-Fernsehabend oder dem Public Viewing eines Fussballländerspiels teilzunehmen.

 

Wetube

Der Medienkonsum via digitale Videos ist für junge Menschen zentral und daher rief RSI Wetube ins Leben. Die Devise lautet: ausprobieren, Videos produzieren, Ideen verwirklichen. RSI schuf dafür in Lugano-Besso im Februar 2019 ein eigenes Studio und ist damit der erste Ort dieser Art in der Schweiz. Das Prinzip ist einfach: Bei Wetube können junge digital Kreative, eigene Videos produzieren und sich mit anderen Kreativen sowie RSI-Journalisten austauschen. Das Konzept geht auf: An Wetube sind heute mehr als 1500 Personen aus Schulen, Gymnasien, Universitäten und Verbänden beteiligt. (GB 2019, S.34

Digitalswitzerland Foundation

Die Dachorganisation für die Digitalisierung der Schweiz «Digitalswitzerland» – bei welcher die SRG Gründungsmitglied und Partnerin ist – bietet ein unabhängiges und neutrales Forum, um Fragen der digitalen Transformation zu erörtern und zugleich die digitale Kompetenz der Schweizer Bevölkerung zu fördern. Digitalswitzerland stützt sich bei ihrer Arbeit auf drei Säulen: Bottom-up-Dialog mit der Bevölkerung, Diskussionsforen für alle beteiligten Akteure rund um Digitalisierungsthemen und digitale Inklusion. Digitalswitzerland ermöglicht einen Erfahrungs- und Konzeptaustausch mit dem Ziel, Projekte anzustossen und Massnahmen zur digitalen Transformation zu lancieren. Dies mithilfe eines starken Netzwerkes bestehend aus über 170 Mitgliedern und nicht-politischen Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und der öffentlichen Verwaltung.

Archive

Die SRG öffnet ihre Radio- und Fernseharchive für die Öffentlichkeit. In enger Zusammenarbeit mit Memoriav macht die SRG ihr audiovisuelles Erbe der Öffentlichkeit vollständig zugänglich. Auf dem Portal memobase.ch stehen vier Millionen Radio- und Fernsehsendungen von den Dreissigerjahren bis heute online zur Verfügung. Im Katalog können sämtliche Archivbestände der SRG in allen vier Landessprachen mit einem Klick kostenlos abgerufen werden. Die Archive der SRG sind seit 2009 im Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler und regionaler Bedeutung aufgelistet und umfassen zwei Millionen Stunden Radio- und Fernsehsendungen aus allen Unternehmenseinheiten. Teilweise gehen sie auf die Anfänge des Radios in den 1930er-Jahren und des Fernsehens in den späten 1950er-Jahren zurück.

Swiss Radioplayer

Durch diese 2018 von drei Schweizer Privatradioverbänden gemeinsam mit der SRG lancierten Internetplattform können Hörer:innen auf fast alle Schweizer Radioprogramme zugreifen (GB 2021, S. 67). Das Ziel ist, Schweizer Radiosender auf allen Endgeräten in bestmöglicher Qualität auffindbar zu machen.

Musik-Plattformen Mx3, Volksmusik.mx3 und neo.mx3

Die SRG widmet sich dem modernen Musikschaffen und betreibt drei Musik-Plattformen mit Schweizer Songs im Audio- aber auch im Videoformat. Die Plattformen ermöglichen es Künstler:innen direkt mit Musikredaktionen aller Schweizer Radiosender in Kontakt zu treten und ihre Werke auch der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. 2006 wurde die Plattform mx3 für moderne Musik lanciert. Seit 2009 betreibt die SRG Volksmusik.mx3 und 2019 folgte neo.mx3, die Plattform für zeitgenössische Klänge. Seit Ende August 2019 können alle Schweizer Radios auf die Onlinemusikdienst-Datenbank der SRG zugreifen.

«Nach der Lancierung der ‹Swiss Radioplayer›-App 2018 machen wir jetzt einen weiteren Schritt in Richtung Audio-Revolution.»

Samuel Vuillermoz, Leiter Mx3.ch

Social Media

Der Medienkonsum von jungen Menschen verändert sich. Sie wenden sich von den traditionellen Medien ab und informieren sich vermehrt in sozialen Netwerken. Um das Publikum dort zu erreichen, wo es sich aufhält,verbreitet die SRG ihr Programm zusätzlich zu ihren eigenen digitalen Plattformen auch über die verschiedenen sozialen Netzwerke.

Beispiele hierfür sind Tataki aufseiten von RTS oder SRF Impact in der Deutschschweiz. Originelle Podcasts wie "Le Point J" von RTS oder "Geldcast" von SWI sind auf Spotify zu finden, und auf Instagram kann man zum Beispiel "RSI Spam" von RSI folgen. Auch auf Youtube, Facebook oder TikTok bieten die verschiedenen Unternehmenseinheiten Inhalte und Infos an, um das Publikum zu erreichen, welches das lineare Angebot kaum oder gar nicht nutzt.

«Der wichtigste Ansatz für unsere Entwicklung ist: Wir wollen unsere Nutzerinnen und Nutzer besser erreichen – insbesondere die jüngeren»

Nathalie Wappler, Direktorin SRF

Fernsehempfang via Internet

Die Inhalte sind über die Websites, die sozialen Medien und die mobilen Apps der einzelnen SRG-Fernsehprogramme sowie die Streaming-Plattform Play Suisse verfügbar. Durch Software-Player verschiedener Anbieter, können die Inhalte auf diversen Endgeräten angeschaut werden. Zusätzlich ergänzen Podcasts und Live-Event-Streams in HD von SRF, RTS, RSI und RTR das lineare Angebot. (GB 2021, S. 67)

Ausschuss Digitale Transformation

Der Ausschuss beurteilt zuhanden des Verwaltungsrats die mittel- bis langfristige Entwicklung eines modernen Service public und deren Auswirkungen auf das Angebot der SRG. Er begleitet die Angebotsstrategie der SRG und für das Unternehmen strategisch relevante Innovationsprojekte, insbesondere im Bereich der digitalen Transformation.

Stiftung für digitale Kreation

Die SRG hat sich Anfang 2022 mit anderen Akteuren zusammengeschlossen, um das digitale Schaffen zu unterstützen. Die SRG hat einen Sitz in der neuen Stiftung für digitale Kreation. Diese Stiftung hat zum Ziel, die Tätigkeit eines in Genf ansässigen Zentrums für digitale Kreation mit Ausstrahlung in die ganze Schweiz und auf internationaler Ebene zu unterstützen (Siehe Artikel).

Künstliche Intelligenz (KI)

KI ist eine Technologie, die sich rasend schnell entwickelt und schon heute stark in den Arbeitsalltag eingreift. Die SRG hat seit 2023 eine KI-Taskforce, welche das Potenzial für diverse Geschäftsbereiche prüft. Durch KI-unterstütztes Arbeiten können Produktionsprozesse optimiert und Ressourcen effizienter eingesetzt werden. Das gesamte Unternehmen hält sich dabei an die nationalen KI-Prinzipien der SRG