Die Geschichte der SRG

Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG feiert in gut zehn Jahren ihren hundertsten Geburtstag. Die 1931 als Dachorganisation aller regionalen Radiogesellschaften gegründete Schweizerische Rundspruchgesellschaft (daher das Kürzel SRG) hat in dieser Zeit viele Veränderungen erfahren und zahlreiche Herausforderungen gemeistert. Die «Chronik der SRG» gibt einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse seit der Gründung der SRG.

Ein Meilenstein waren sicher die ersten Fernsehprogramme im Jahr 1951. Der Widerstand damals war gross, gab es doch Befürchtungen, das Fernsehen könne die Familienstrukturen zersetzen. 1968 folgte die Einführung des Farbfernsehens und 2007 machte das Fernsehen mit dem Start von HD suisse einen Quantensprung in der Qualität. Heute ist das Bewegtbild nicht mehr aus dem medialen Alltag wegzudenken. 1956 erfuhr auch das Radio einen grossen Fortschritt: Die Einführung von UKW verbesserte die Empfangsqualität des Radios und erlaubte die Ausstrahlung eines zweiten Programms. Heute ist UKW in der End-of-Life-Phase und wird in ein paar Jahren vollständig durch digitale Verbreitungstechnologien wie DAB+ und IP (Online) ersetzt, so wie dies beim Fernsehen bereits vor über zehn Jahren der Fall war.

Der audiovisuelle Service public finanzierte sich lange ausschliesslich über die Gebühren des Publikums. Mit der Einführung der Fernsehwerbung konnte die Finanzierung auf eine neue Basis gestellt werden. Noch bis vor Kurzem setzte sich das Budget der SRG aus rund 75 Prozent Gebühren- und 25 Prozent Werbeeinnahmen zusammen. Doch mit der fortschreitenden Digitalisierung nehmen die Werbeeinnahmen kontinuierlich ab. Für die finanzielle Lücke müssen neue Lösungen gefunden werden.

Eine grosse Veränderung ereilte die SRG auch 1983, als das Mediengesetz liberalisiert wurde und private Lokalradios in Konkurrenz zur SRG traten. Zehn Jahre später war es auch beim Fernsehen soweit. Heute ist das Publikum fragmentiert – für jedes Interesse finden sich zahlreiche Sender. Das lineare Fernsehen wird je länger je mehr von On-Demand-Angeboten im Internet abgelöst. Bis 2025 strebt die SRG deshalb eine Fifty-fifty-Lösung an. Ab dann will sie ihre Angebote zur Hälfte über ihre klassischen Kanäle (Broadcast) und zur anderen Hälfte über das Internet (Broadband) anbieten und verbreiten.

Eine der grössten Herausforderungen, welche die SRG in ihrer Geschichte zu meistern hatte, liegt noch nicht lange zurück: Im März 2018 kam die No-Billag-Initiative zur Abstimmung. Das Volk bekannte sich mit 71,6 Prozent deutlich zum audiovisuellen Service public. Die Geschichte der SRG geht weiter und bleibt spannend und reich an Veränderungen. Als wichtiger Pfeiler des öffentlichen Lebens ist die SRG genauso dem technischen und gesellschaftlichen Wandel unterworfen wie das Land als Ganzes. Doch ihren Prinzipien bleibt sie treu: Die SRG steht für Föderalismus und Zusammenhalt in der Vielfalt. Sie ist mit ihren Angeboten in allen vier Landesregionen präsent. Sie ist für alle da.

Die Geschichte der SRG widerspiegelt sich in ihren Archiven

Im Zusammenhang mit der Geschichte der SRG spielen auch ihre reichhaltigen Radio- und Fernseharchive eine grosse Rolle. In den Archiven der SRG befinden sich über zwei Millionen Stunden Radio- und Fernsehsendungen. Die SRG macht diesen breiten Fundus der Öffentlichkeit zugänglich.