Service public – auch für das junge Publikum

23.01.2018

Die SRG hat den Auftrag, mit ihrem Service public alle Bevölkerungsgruppen und alle Generationen in der Schweiz zu erreichen. Die linearen SRG-Angebote sind zwar auch beim jungen Publikum nach wie vor beliebt. Trotzdem muss die SRG neues Terrain beschreiten, um die Jungen besser zu erreichen und ihrem Auftrag auch in Zukunft gerecht zu werden.

Der audiovisuelle Service public soll alle Bevölkerungsgruppen und alle Generationen erreichen – auch die jungen Menschen. So steht es in der Konzession, die der SRG vom Bundesrat erteilt wurde. Die Konzession ist sozusagen der Leistungsauftrag an die SRG.

Obwohl vor allem das junge Publikum audiovisuelle Inhalte vermehrt online konsumiert, schätzt es auch die linearen Angebote der SRG nach wie vor. Wie die neuesten Zahlen von Mediapulse zeigen, nutzt jeder zweite Jugendliche mindestens einmal pro Woche das Fernsehprogramm von SRG. Hoch im Kurs stehen vor allem Sport-Grossereignisse. So hat beispielsweise der Australian Open Final zwischen Roger Federer und Rafael Nadal Ende Januar 2017 das junge Publikum in den Bann gezogen: Die Marktanteile bei den 15- bis 29-Jährigen lagen in der Deutschschweiz bei 73 Prozent, in der Westschweiz bei 67 Prozent und in der italienischen Schweiz bei 79 Prozent.

Neue Formate für ein junges Publikum

Die Digitalisierung eröffnet auch neue Möglichkeiten der Mediennutzung: Audios und Videos werden längst nicht mehr nur über Radio- und Fernsehgeräte konsumiert. Gerade jüngere Zuhörerinnen und Zuschauer bewegen sich flexibel zwischen den linearen Kanälen und den Angeboten im Internet. Sie nutzen die Programme, Sendungen, Videos und Audios der SRG immer stärker via Computer, Smartphone und Tablet – als Live-Stream oder zeitversetzt on Demand. Das heisst für die SRG, dass sie nicht nur lineare Programme anbieten kann, sondern auch neues Terrain beschreiten und ihre Inhalte dort zeigen muss, wo das (junge) Publikum ist: im Internet und in den sozialen Netzwerken. Es ist deshalb einer der strategischen Schwerpunkte aller SRG-Unternehmenseinheiten, die Jungen mit wertvollen und passenden Angeboten zu bedienen.

SRF hat beispielsweise im März 2016 den Bereich «Junge Zielgruppe» ins Leben gerufen. «Junge Zielgruppe» ist ein Zusammenzug des Kinderprogramms «SRF Zambo», des Bildungsangebots «SRF mySchool» und des jungen Multimedia-Programms von Radio SRF Virus. Der Bereich fokussiert nicht nur auf die bestehenden Jugendangebote, sondern auch auf neue und überraschende Webprojekte. Seit November 2016 hat SRF 15 neue Formate entwickelt, produziert und verbreitet. Es sind Inhalte, die sich explizit an unter 35-Jährige richten und die für die Nutzung auf digitalen Kanälen produziert wurden. Die Zwischenbilanz nach rund einem Jahr ist positiv: SRF erreicht das Zielpublikum sehr gut. Im Schnitt sind über 70 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer jünger als 35.

Die Reihe «True Talk» hat sich zur erfolgreichsten Webserie von SRF entwickelt: Die ersten drei Staffeln verzeichnen auf Facebook über 6,6 Millionen Videostarts*. Und die einzelnen Folgen werden in den sozialen Netzwerken engagiert diskutiert.

«Junge Zielgruppe» entwickelt laufend neue Inhalte für das junge Publikum und arbeitet auch mit den Redaktionen aus anderen Abteilungen zusammen. So stellt SRF sicher, dass auch jüngere Zuschauerinnen und Zuhörer journalistisch anspruchsvolle und qualitativ hochwertige Inhalte nutzen können – und zwar da, wo sie sich gerade aufhalten.

Auch RTR arbeitet daran, das Publikum wieder zu verjüngen. Konkrete Angebote sind dort die TV-Informationssendung «Minisguard» für die Kleinen und «Battaporta» für Jugendliche.

Weitere Beispiele

Webserien: Nebst SRF produzierten 2016 auch RTS und RSI verschiedene Webserien wie beispielsweise «Animalis» (RTS), «Les Orties» (RTS) oder «Arthur» (RSI). Diese sind beim jungen Publikum beliebt:

  • Das Video «Alerte Bleue» von RTS in Zusammenarbeit mit dem Youtuber Le Grand JD erreichte auf Youtube 665'000 Views von unter 25-Jährigen.
  • Die Episode «Mais c'est quoi être suisse, bordel?» von «Les Orties» wurde auf Facebook rund 255'000 Mal angesehen.

Informationsvideos auf Social Media: Unter dem Namen «Nouvo» produzieren die Unternehmenseinheiten der SRG für die jungen Nutzerinnen und Nutzer seit März 2016 kurze Videos in fünf Sprachen zu aktuellen Themen. Die Videos sind speziell für Social Media (Facebook, Twitter und Instagram) konzipiert und sehr erfolgreich: Im Durchschnitt schauen pro Monat 2,3 Millionen Personen «Nouvo»-Videos (Views > 10 sec), wovon der grösste Anteil «Nouvo RTS» ausmacht (durchschnittlich 2 Millionen Views pro Monat, Views > 10sec).

Experimentierfelder für neue Formate: Im RSI Lab und bei «Tataki» von RTS werden Talente gefördert, neue und aussergewöhnliche Formate ausprobiert und im Idealfall produziert. Diese SRG-internen «Think Tanks» haben Angebote wie beispielsweise «Spam» (RSI), «l’incivile» (RSI) und «Tataki» (RTS) hervorgebracht.

Engagement für die Jugend – auch ausserhalb der Programme

Auch ausserhalb der Programme spielt die Jugend bei der SRG eine wichtige Rolle. Als moderne und verantwortungsvolle Arbeitgeberin bildet sie motivierte Lernende und Berufseinsteiger aus – in verschiedenen Tätigkeitsfeldern und an unterschiedlichen Standorten der Schweiz. Sie bietet Studierenden Ausbildungsplätze in Form von Stages oder Praktika an. Sie unterstützt journalistische Lehrgänge (MAZ, AJM) und arbeitet mit verschiedenen Schweizer Universitäten zusammen. Ausserdem beteiligt sich die SRG als Förderpartnerin an der Medientechnologie-Initiative der ETH Zürich und am Medientechnologie-Projekt «Swiss Media Initiative» mit der EPFL in Lausanne. Und letzte Woche gerade aktuell: die Jugendmedientage 2018. Das Format «YouNews» gibt Jugendlichen die Gelegenheit, die journalistische Arbeit kennenzulernen und während einer Woche direkt in den Redaktionen mitzuarbeiten. «YouNews» ist eine gemeinsame Initiative von SRG und Tamedia in Zusammenarbeit mit weiteren Medienschaffenden.

 

*Quelle: Facebook Insights, Videostarts mit mindestens zehn Sekunden Nutzungsdauer.