Schweizer Musik gehört auf allen Vektoren zum guten Ton

Wie in anderen Kulturbereichen nimmt auch die Schweizer Musik einen wichtigen Platz im Auftrag der SRG ein. Dieser besteht nicht nur in der Förderung des Musikschaffens (Art. 7 der Konzession), sondern auch in der Zusammenarbeit mit den wichtigsten Akteuren der Schweizer Musikbranche (Art. 28 der Konzession). Als Schweizer Musik gelten Aufnahmen oder Liveübertragungen mit Schweizer Komponist:innen, Interpret:innen oder Produzent:innen sowie Aufnahmen mit massgeblicher Schweizer Beteiligung. 

Jährliches Treffen zum Dialog

Die Zusammenarbeit zeigt sich konkret in Form eines jährlichen Treffens mit der Schweizer Musikbranche. Das Ziel ist,

• Informationen auszutauschen,
• die Ziele der Charta der Schweizer Musik zu konkretisieren,
• allfällige Umsetzungsprobleme zu lösen und
• eine gemeinsame Informationspolitik zu verfolgen.

Am Treffen stellt jede Unternehmenseinheit vor, welche Aktivitäten sie zur Förderung der Schweizer Musik im Verlauf des vergangenen Jahres unternommen hat. Auch Spezialprojekte werden vorgestellt. Am Ende des Treffens werden die erreichten Anteile der Schweizer Musik auf den Radiostationen betrachtet und die Verhandlungen für die Anteile des laufenden Jahres geführt. Kein Thema sind Urheberrechte sowie Entschädigungen der Künstler. 

Die Charta der Schweizer Musik – eine bald 20-jährige Erfolgsgeschichte

• Die Anteile an ausgestrahlter Schweizer Musik am Radio wird zwischen der SRG und der Musikbranche in einer Charta vereinbart. Dabei gelten folgende Prinzipien: Sensibilisierung des Publikums für die Vielfalt und die Neuheiten der Schweizer Musikszene,
• Notwendigkeit der Ausstrahlung von Schweizer Tonträgern sowie Live-Übertragungen und Eigenproduktionen von Konzerten und Festivals zur Förderung der Schweizer Musik,
• Berichterstattung über das aktuelle Musikgeschehen als wichtiger Bestandteil der Musikförderung,
• Berücksichtigung der musikalischen Ausrichtung der SRG-Angebote,
• Verpflichtung zu einem regelmässigen und konstruktiven Dialog, um die Ziele zu erreichen und allfällige Massnahmen zu treffen.

Die Zusammenarbeit mit der Musikbranche verläuft seit vielen Jahren sehr erfreulich und widerspiegelt sich in den Zahlen.

Reichhaltiges Hörvergnügen im Jahr 2021

Auch letztes Jahr hat die SRG die vereinbarten Ziele weit übertroffen. Damit beweist sie ihre Wertschätzung gegenüber der Schweizer Musik. 
 

Einen Höhepunkt erreichten 2021 auch die Aufnahmen von Konzert- und Audio-/Video-Koproduktionen: 613 Aufnahmen kamen SRG-weit zustande – und dies ohne die zahlreichen Konzerte, die wegen der Pandemie abgesagt worden sind. Auch auf der neuen Streaming-Plattform Play Suisse darf Musik nicht fehlen: Neben den Partnerschaften mit dem Montreux Jazz Festival und zahlreichen Konzerten finden sich auf der Plattform rund ein Dutzend Dokumentarfilme zur Schweizer Musik und rund hundert neuere Aufnahmen von Schweizer Künstlern und Interpreten aller Stilrichtungen. Ebenfalls letztes Jahr fand das 50-Jahr-Jubiläum von «Le Kiosque à Musiques» statt, der ältesten Radiosendung von RTS, die sich der Schweizer Musik widmet.

Herausforderungen der SRG im Jahr 2022

Auch dieses Jahr setzt sich die SRG innerhalb des Dialogorgans wieder tatkräftig für die Schweizer Musik ein:

• Die hervorragenden Resultate auf Radioseite sollen weiterhin garantiert sein.
• Die Richtwerte im Radio sollen langfristig steigen, solange sie innerhalb der publizistischen Leitlinien des jeweiligen Senders sinnvoll sind.
• Die Musikbranche soll informiert werden über die Anstrengungen, die im Internet und im Fernsehen zur Aufwertung der Schweizer Musik unternommen werden, da es für diese Vektoren keine Richtwerte gibt. 
• Die SRG misst der Schweizer Musik weiterhin einen wichtigen Stellenwert in ihrem Programmangebot bei, auch wenn es sich ständig weiterentwickelt.