Mit den SRG-Hackdays zu innovativen Produkten fürs Publikum

Aktuell 20.11.2017

Die Digitalisierung unseres Lebens ist nicht nur begleitet von neuen Gadgets im Gesicht, am Armband oder unter der Haut, sie bedeutet auch, dass sich die Situationen ändern, wie wir arbeiten und wie wir Neues auf den Boden bringen. Entscheidungswege werden kürzer, Prozesse informeller und interaktiver. Mit neuen Formaten der Produktentwicklung reagiert die SRG auf diese Entwicklungen.

Lange Entscheidungswege und der gut austarierte und wohlüberlegte Entschluss verlieren immer mehr an Bedeutung, da sich die Basis der Einschätzung während des Prozesses stetig ändert. Mit der herkömmlichen Denkweise sind wir wie der Hase in der Fabel immer zu spät, weil der Igel – in diesem Falle der Markt – immer schon da ist. Wikipedia nennt dieses Phänomen «Paralyse durch Analyse» und mit der Digitalisierung hat diese Ausprägung an Geschwindigkeit so stark zugelegt, dass sich gestandene Firmen innert weniger Jahre in kompletter Schieflage befinden können. Davon sind wir leider nicht ausgenommen.

Neue Produktenwicklungsprozesse als Antwort auf die Digitalisierung

Aus diesem Grund muss der Markt so früh wie nur möglich in den Produktentwicklungsprozess einbezogen werden. Und zwar nicht mit hypothetischem Abfragen eines anzunehmenden Bedürfnisses, sondern mit reellen Produkterfahrungen und Testnutzungen durch Kundinnen und Kunden und anschliessender Anpassung des Produkts. Das heisst aber, dass man gleich zu Beginn der Reise eine Idee zu einem Prototyp umwandeln muss, damit die Userinnen und User es gleich nutzen können. Dies passiert zum Beispiel an sogenannten Hackathons. Innert kurzer Zeit entstehen aus ersten Gedankenblitzen oder Herausforderungen funktionierende Produkte.

Die SRG-Hackdays: mit Kaffee, Strom und offenen Daten zu neuen Lösungsansätzen

Seit gut drei Jahren organisiert die SRG solche Hackdays an den Standorten Zürich und Genf. Innert 24 Stunden arbeiten Soft- und Hardware-Engineers, Designer, Journalisten und weitere interessierte Disziplinen an neuen Produkten und Ansätzen. Ohne Vorgaben durch den Veranstalter stürzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Fluten der Machbarkeit und arbeiten manchmal ganze Nächte durch. Nicht weil sie dazu einen Auftrag haben, sondern weil sie an ihrem Produkt arbeiten wollen.(Video Hackdays)

Das Wichtigste, was es für solche Hackdays braucht, sind Kaffee, Strom, Internetanschluss und Zugang zu den eigenen Daten. Ohne funktionierende Daten und zugängliche Schnittstellen, besteht die Gefahr, dass Prototypen generiert werden, die sich nicht auf einen konkreten Fall beziehen, womit Umsetzungsgeschwindigkeit verloren geht.

Aus diesem Grund gibt es seit Februar 2017 api.srgssr.ch. Auf dieser Plattform können Entwicklerinnen und Entwickler rund um die Uhr Daten lizenzieren, die sie auch ausserhalb der Hackdays nutzen können. Dies gibt uns als Medienhaus die Chance, die Situation der Hackdays zu verlängern und die Daten auch Fachhochschulen, Universitäten und Firmen die ganze Zeit zur Verfügung zu stellen, um neue Ansätze und Produkte zu generieren. Um den starken Luftzug der Digitalisierung im Sturm der Umwälzung in einen Antrieb umzuwandeln, braucht es die richtige Nase im Wind, die richtigen Segel und vor allem den Mut sich in die Fluten zu stürzen.