Die SRG und der Schweizer Film

Aktuell 30.11.2017

Die SRG (ko)produziert Schweizer Kino-, Fernseh-, Dokumentar-, Kurz- und Trickfilme – 2500 in den letzten 20 Jahren. Und sie spielt auf ihren Sendern aus: Alleine im Jahr 2016 zeigte sie 336 Schweizer Filme insgesamt 757 Mal.

Seit 1997 regelt ein Vertrag die Zusammenarbeit zwischen der Schweizer Filmbranche und der SRG – der Pacte de l’audiovisuel. Er setzt die Rahmenbedingungen für Koproduktionen der SRG mit unabhängigen Filmproduzentinnen und -produzenten.

Seit Bestehen dieses Abkommens hat die SRG über 400 Millionen Franken in das heimische Filmschaffen investiert.

Erfolgreiche Beispiele für SRG Koproduktionen:

  • «Gotthard» von Urs Egger erreichte in der Deutschschweiz fast eine Million Zuschauer mit einem Marktanteil von nahezu 50 Prozent. In der französischen Schweiz schauten sich rund 200 000 Personen den Film an. In der italienischen Schweiz hatte «Gottardo» 52 000 Zuschauer «Usfahrt Örlike» von Paul Riniker (460 000 Zuschauer in der Deutschschweiz)
  • «Lina» von Mike Schärer (530 000 Zuschauer in der Deutschschweiz)
  • «Im Nirgendwo» von Katalin Gödrös (340 000 Zuschauer in der Deutschschweiz)
  • «Bouboule» von Bruno Deville (150 000 Zuschauer in der französischen Schweiz)
  • «L’amour est un crime parfait» von Arnaud Larrieu (Zuschauer 115 000 in der französischen Schweiz)
  • «Le temps d’Anna» von Greg Zglinski (104 000 Zuschauer in der französischen Schweiz)
  • «Rider Jack» von This Lüscher (14 000 Zuschauer in der italienischen Schweiz)
  • «Le onde lunghe» (französischer Originaltitel «Les grandes ondes») von Lionel Baier (11 000 in der italienischen Schweiz)
  • «Medis da chasa» von Sylviane Gindrat (30 000 Zuschauer in der rätoromanischen Schweiz

Interview mit Sven Wälti, Leiter Film bei der SRG SSR
Leiter Film - klingt gut. Was ist Ihr Job?
Ich bin verantwortlich auf nationaler Ebene für den «Pacte de l’audiovisuel» und sorge insbesondere dafür, dass er korrekt umgesetzt wird, dass die Budgets eingehalten werden und dass wir den Kontakt mit unseren Partnern pflegen. Und nächstes Jahr gleisen wir bereits wieder neue Verhandlungen auf, der aktuelle Pacte läuft noch bis Ende 2019.
Wie entscheidet die SRG, welche Produktion unterstützt wird und welche nicht?
Die Entscheide, welche Projekte wir koproduzieren, werden von den zuständigen Redaktionen in den vier Regionen gefällt. Entscheidende Kriterien sind die Qualität der Projekte, die Originalität, die Umsetzbarkeit und auch die Programmrelevanz. Wir unterstützen Filmprojekte, damit wir sie auch auf unseren Sendern ausstrahlen können.
Was halten Sie vom Argument, der Markt entscheidet, was produziert wird, und was nicht?
In der Schweiz gibt es keinen Markt, der die Filmproduktion tragen kann.