Das etwas andere Festival: GIFF

Aktuell 16.10.2018

Vom 2. bis 10. November 2018 gehen in Genf die Scheinwerfer an für das Geneva International Film Festival (GIFF). Das Festival erkundet mit seiner Programmgestaltung verschiedenste Ausprägungen der Audiovision: vom Kinofilm über TV-Produktionen bis hin zu Virtual Reality und Webserien.

Im Fokus des Geneva International Film Festival (GIFF) steht das bewegte Bild – das Filmformat ist dabei zweitrangig. So war das GIFF eines der ersten europäischen Festivals, das TV-Produktionen eine eigene Sektion widmete. Seit 2016 werden zudem Musikvideos ausgezeichnet. Und auch im digitalen Bereich übernimmt das GIFF eine Vorreiterrolle: Seit 2008 experimentiert es mit partizipativen und interaktiven Filmformen, heute haben Virtual und Augmented Reality einen festen Programmplatz.

Überraschendes Programm

Die Schweizer Premiere der SRG-Koproduktion «Un couteau dans le cœur» von Yann Gonzalez eröffnet die 24. Ausgabe des GIFF. Während neun Tagen kommt das Publikum in den Genuss weiterer neun SRG-Koproduktionen, davon einer Schweizer und vier Weltpremieren. Auch abseits der Leinwand überrascht das GIFF mit ungewöhnlichen Programmpunkten wie beispielsweise dem immersiven Theaterstück «24/7», dem GIFF Movie Truck oder der Vorführung von «The Moment», dem ersten Film, dessen Handlung durch die Emotionen des Publikums beeinflusst wird.

Drei Fragen an Carole Harari

Carole Harari ist Head of Communication and Partnerships beim GIFF.

Das GIFF versteht sich als Experimentierfeld. Was macht das Festival so besonders?

Das Geneva International Film Festival (GIFF) unterscheidet sich von anderen Filmfestivals dadurch, dass es von jeher nicht nur dem Kinofilm, sondern allen künstlerischen Ausdrucksformen, die daraus entstanden sind, Raum gibt. Serien, Videoclips, immersive Werke, Retrospektiven, Performances, interaktive Installationen; das alles findet am GIFF statt. Seit über 25 Jahren bietet das älteste Festival Genfs einen kompletten Überblick über neue audiovisuelle Trends. Das GIFF hat nicht nur in der Schweiz einen guten Ruf, es gilt auch in ganz Europa als eine der innovativsten Veranstaltungen überhaupt. Es spielt mittlerweile eine Influencer-Rolle, im In- wie im Ausland.

Womit überrascht das GIFF seine Besucherinnen und Besucher dieses Jahr?

Im Programm der 24. Ausgabe zeigt sich der pluridisziplinäre Ansatz des Festivals besonders eindrücklich. Neben den neuen Produktionen für Kino, TV und Digital, die man unbedingt gesehen haben muss und die ausnahmslos als Schweizer Premiere, als internationale Premiere oder als Weltpremiere gezeigt werden, hat sich das GIFF aufgemacht, um seinem Publikum nie gesehene Programme zu bieten. Nicht nur im üblichen Hauptquartier, dem «Maison communale de Plainpalais», wird das GIFF präsent sein. Zu sehen sind die Produktionen ebenfalls im «GIFF Movie Truck» auf der «Plaine de Plainpalais», in Partnerkinos und erstmals auch in der neuen Kulturstätte «Annexe» in der Industriezone Les Charmilles, wo immersives Theater gezeigt wird.

Was ist Ihr persönliches Highlight der diesjährigen Ausgabe?

Wie jedes Jahr belegen die drei Wettbewerbskategorien Kino, TV und Digital, wie reichhaltig das Angebot ist. Fürs Kino sind dies etwa Filme von Jacob Berger, Catherine Corsini, Carlos Reygadas, Hong Sang-soo, Eva Husson, Tsai Ming-liang, Jia Zhangke, Frederick Wiseman, Kim Ki-duk, Aleksey German Jr., Mamoru Hosoda, Steve McQueen oder auch Naomi Kawase. Daneben Serien mit Benedict Cumberbatch und Jim Carrey von Stephen Frears, Kenneth Lonergan, J.J. Abrams und Michel Gondry, die zum ersten Mal überhaupt in der Schweiz und im Kino gezeigt werden. Und schliesslich die digitalen Werke von Somniacs SA, Studios Felix & Paul und Penrose Studios, ganz zu schweigen von verschiedenen einzigartigen Spezialprojekten.