3, 2, 1 – Film ab

Aktuell 28.05.2019

Das achte LernFilm-Festival ist Geschichte: Am Mittwoch, 22. Mai 2019, hat die Jury die Gewinnerfilme im Verkehrshaus Luzern gekürt. Hinter den Erklärvideos stecken Filmproduzentinnen und -produzenten im Alter von sieben bis neunzehn Jahren. «Die Kinder verstehen auf beeindruckende Art und Weise, wie man ein Thema verständlich vermittelt», resümiert Moderator Raphael Labhart von SRF.

Klimawandel, Mikroplastik und Nahostkonflikt: Das sind die Themen, mit denen sich die Siegerfilme des achten LernFilm-Festivals befasst haben. Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Schweiz hatten sich vom Motto «Unsere Zukunft mitgestalten: Was kannst du heute für morgen tun?» inspirieren lassen und 300 Filmbeiträge eingereicht. Zwölf Filmproduktionen schafften es in die engere Auswahl.

Pro Alterskategorie prämierte die sechsköpfige Jury, bestehend aus Fachpersonen der Film- und Bildungswelt, die zwei besten Filmproduktionen. Rund 210 Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur zwölften Klasse und ihre Lehrpersonen waren letzten Mittwoch im Verkehrshaus Luzern vor Ort und hofften auf den Sieg. Den Gewinnerinnen und Gewinnern winkte ein Preisgeld von 600 respektive 400 Franken. Organisiert wurde der Wettbewerb von LerNetz, einem Unternehmen, das auf medienbasiertes Lernen spezialisiert ist.

Technisch versierte Filmproduktionen

Zum krönenden Abschluss des Festivals wurden die sechs prämierten Lernfilme, keiner von ihnen länger als drei Minuten, unter dem Sternenhimmel des Planetariums vorgeführt. In der Jury sass auch Conny Brügger, Projektleiterin im Bereich Jugend bei SRF: «Mich hat die grosse Kreativität überrascht, mit der die Kinder und Jugendlichen ans Werk gegangen sind. Einige Filme waren sehr aufwendig produziert – da wurde richtig viel Zeit und Herzblut investiert», stellt sie fest.

Durch den Anlass führte Raphael «Raphi» Labhart, bekannt als Moderator der SRF-Webserie «Clip und klar!», ein Onlineformat mit Erklärvideos für Schülerinnen und Schüler. Labhart lobt die Qualität der eingereichten Lernfilme: «Ich war erstaunt, wie technisch versiert die Kinder und Jugendlichen sind. Ich würde das nicht so hinkriegen.» Auch hätten die Schülerinnen und Schüler einen spielerischen Zugang zu den komplexen Themen gefunden und diese auf ihr eigenes Dasein heruntergebrochen. «Die Kinder verstehen oft schon sehr früh auf beeindruckende Art und Weise, wie man ein Thema verständlich vermittelt. Das ist das A und O des Lern- beziehungsweise Lehrfilms», sagt Labhart.

Eine aufstrebende Veranstaltung

Seit acht Jahren zeichnet das LernFilm-Festival besonders gelungene Filmproduktionen aus, dies mit der Unterstützung von SRG, Migros Kulturprozent und Swisscom. Seit den Anfängen ist das Festival stark gewachsen – von ursprünglich 20 auf heute über 300 Filmeingaben. Auch sonst hat sich der Anlass gewandelt: «Das Niveau der eingereichten Filme ist markant angestiegen», sagt Fredi Althaus, Organisator von LerNetz, am Rande der Veranstaltung. Zudem produzierten die Kinder und Jugendlichen heute die Lernfilme mehrheitlich mit Smartphone und Tablet, während früher die Filmkamera zum Einsatz gekommen sei, so Althaus.

Seine Vision ist, möglichst viele Kinder und Jugendliche für das Kreieren von Lernfilmen zu begeistern. «Die Kinder und Jugendlichen schulen dank der Produktion von Lernfilmen sowohl ihre Vermittlungskompetenz als auch den Umgang mit den neuen Medien», hält er fest. Eine positive Bilanz zieht auch Joana Künzi aus Langnau, zusammen mit ihren Kolleginnen auf dem zweiten Platz in der Kategorie 7.–9. Klasse. «Wir machen bereits zum zweiten Mal beim LernFilm Festival mit und haben beide Male unheimlich viel gelernt», erklärt sie. Beispielsweise hätten sie festgestellt, dass bei einem Filmprojekt alle zusammenarbeiten müssten, alleine bringe man keinen Film zustande. «Nun haben wir ein Endprodukt, auf das wir alle stolz sind. Das ist eine tolle Erfahrung.»

Gewinnerfilme des Wettbewerbs 2019

Kategorie 1.–6. Klasse

1. Platz: «CO2 und der Klimawandel» von Sinan Salaymeh; 1. Klasse Primarschule Aegerten (BE)

2. Platz: «Wie man als Kind Geld verdient» von Siria Razzino, Emma Cacciaguerra, Janina Gomez und Leonie Rudin; 6. Klasse, Primarschule Zunzgen (BL)

Kategorie 7.–9. Klasse

1. Platz: «Plastikverschmutzung» von Max Mezzera, Miro Sieber und Sol Ghadamian; 8. Klasse, Schule Lorraine (BE)

2. Platz: «Aus den Augen, aus dem Sinn» von Joana Künzi, Salome Neuenschwander und Selina Jakob; 9. Klasse, Sekundarschule Langnau (BE)

Kategorie 10.–12. Klasse

1. Platz: «Wake up» von Ann-Soley Lüthi und Marie Lüthi; Gymnasium Hofwil (BE)

1. Platz: «Israel Palästina» von Kira Zumstein, Noëlle Schmid, Nana Mazotti und Yule Glauser; Gymnasium Hofwil (BE)

Nach Art. 24 RTVG und Konzession trägt die SRG zur Bildung des Publikums bei, namentlich durch die regelmässige Ausstrahlung von Sendungen mit bildendem Inhalt, aber auch ausserhalb der Programme: Sie unterstützt Museen, Ausstellungen, Festivals und Veranstaltungen. Als Medienpartnerin des LernFilm-Festivals verfolgt die SRG das Ziel, das junge Publikum gezielt anzusprechen und einen Beitrag zum Bildungsauftrag zu leisten.