Der Verdingbub: Schweizer Geschichte auf Play Suisse

Medienmitteilung 05.06.2025

Auf der Plattform Play Suisse laden an die hundert Videos ein, die Geschichte der Schweiz neu zu erleben. In der aktuellen Kollektion «Geraubte Kindheit – ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte» sind Spielfilme und Dokumentationen zum Thema Verdingkinder und Jenische Kultur gesammelt – darunter «Der Verdingbub», der die Lebensrealität vieler Verdingkinder eindringlich aufzeigt.

Bild: Der Verdingbub

Play Suisse bietet für die gesamte Schweiz an die hundert Videos zu Themen der Schweizer Geschichte an. Die aktuelle Play Suisse Kollektion «Geraubte Kindheit – ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte» widmet sich den Themen Verdingkinder und Jenische Kultur und umfasst insgesamt neun Spielfilme und Dokumentationen. Die Kollektion wirft ein Schlaglicht auf ein schwieriges Kapitel der Schweizer Geschichte. Die damalige Bundesrätin Simonetta Sommaruga entschuldigte sich 2013 im Namen des Bundesrates für das grosse Leid, das den Opfern von Zwangsmassnahmen zugefügt wurde und markierte damit den Beginn einer umfassenden Aufarbeitung dieser Thematik, die bis heute anhält. Anfang 2025 nahm der Bundesrat im Auftrag des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) das Rechtsgutachten zur Verfolgung von Jenischen und Sinti zur Kenntnis und erkannte an, dass diese als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit” bezeichnet werden müssen.

Das Highlight der Kollektion ist der Film «Der Verdingbub» (2011) des Schweizer Regisseurs Markus Imboden. Bis in die 1970er-Jahre wurden in der Schweiz tausende sogenannte Verdingkinder ihren Familien entrissen. In Heimen oder auf Bauernhöfen waren sie oft Zwangsarbeit, Demütigung und Missbrauch ausgesetzt. Der Verdingbub erzählt von den Hoffnungen des Waisen Max auf ein normales Familienleben, die brutal an der Realität zerschellen. Das stille, klare Drama ist ein wichtiges filmisches Zeugnis über das Leid einer ganzen Generation und wurde unter anderem mit dem Schweizer Filmpreis 2012 in der Kategorie Bester Darsteller an Max Hubacher ausgezeichnet. Der Verdingbub ist mit deutschem, französischem und italienischem Audio sowie entsprechenden Untertiteln auf Play Suisse verfügbar. 
 
Die folgenden Spielfilme und Dokumentationen sind ebenfalls Teil der Kollektion und liefern einen tieferen Einblick in die Thematik der Verdingkinder und Jenische Kultur:

  • Lubo (2023), Spielfilm 
  • Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa (2023), Dokumentation
  • Im Land der verbotenen Kinder (2023), Dokumentation
  • Verdinger (2020), Dokumentation
  • Heim- und Verdingkinder (2020), Dokumentation
  • Unerhört jenisch (2017), Dokumentation
  • Die Schwarzen Brüder (2013), Spielfilm
  • Hunkeler macht Sachen (2004), Fernsehfilm der Play Suisse-Serie «Hunkelers Fälle»

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