«Nouvo»: Videos für Social Media

Aktuell 18.11.2017

Unter dem Titel «Nouvo» werden seit März 2017 für Social Media konzipierten Videos produziert. Sie bieten attraktiv aufgearbeitete und gut zusammengefasste Informationen, welche durch die Länge und Untertitelung perfekt auf die Nutzung auf mobilen Geräten abgestimmt sind.

SRG-Qualität für Social Media optimiert

Informationen und News werden, wie andere mediale Inhalte auch, längst nicht mehr nur linear über Radio und TV konsumiert. Vor allem das jüngere Publikum informiert sich in erster Linie auf mobilen Geräten. RTS hat deshalb im Frühling 2016 «Nuovo» ins Leben gerufen. «Nouvo» – das sind News zum Liken, Teilen und Kommentieren. Auf Facebook, Twitter und Instagram bietet «Nouvo» kurze Videos rund um die Schweiz und den Rest der Welt. Das Spezielle daran: Die Videos von «Nouvo» sind von der Themenwahl bis zur Machart speziell für Social Media konzipiert. In gelb-schwarzen Farben präsentieren sie sich in den vier Landessprachen sowie auf Englisch.

«Nuovo» entspricht zwar rein äusserlich nicht dem gewohnten Angebot und wird nicht sofort mit der SRG in Verbindung gebracht, die Videos erfüllen jedoch die hohen Ansprüche an die Qualität, welche die publizistischen Leitlinien bei der SRG vorgeben.

Stetige Herausforderung: Balance zwischen Kürze und Vertiefung

Die Kürze der Videos stellt hohe Anforderungen an die Journalistinnen und Journalisten, welche die «Nouvo»-Inhalte produzieren. Nicht alle Themen sind für dieses Format gleich gut geeignet. Nach Einschätzung der Präsidien der fünf Publikumsräte der SRG (SRG.D, RTSR, Corsi, SRG.R und swissinfo.ch) ist zum Beispiel ein komplexer Sachverhalt wie die AHV-Revision 2020 für die Berichterstattung zu vielschichtig, um diesen in einem Kurzvideo mit der nötigen Differenziertheit und Tiefe einzuordnen. Insgesamt sind die Publikumsräte vom neuen Angebot jedoch angetan: Die Präsidien beurteilen es positiv und attestieren «Nouvo» grosses Potenzial. Es sollte aber nicht primär auf die «junge» Zielgruppe fokussieren, sondern alle interessierten Personen ansprechen, die kompakte Informationen in Videoform für die mobile Nutzung schätzen. Hier liege das Alleinstellungsmerkmal im Vergleich mit anderen Newskanälen. Es sei schade, dass man «Nouvo» in der breiten Öffentlichkeit noch zu wenig kenne, lautet das Fazit der Publikumsräte.

Regionale Unterschiede bei der Mediennutzung

Bei nationalen SRG-Projekten oder Angeboten wie «Nouvo» zeigt sich immer wieder, dass ein gemeinsames Konzept regional unterschiedlich funktioniert. Bei SRF ist die Onlinekonkurrenz, insbesondere auch aus dem deutschsprachigen Ausland, sehr gross. Deshalb muss sich «Nouvo» bei SRF ganz klar von anderen Angeboten abgrenzen, indem ein anderer Blickwinkel eingenommen wird; dies im Gegensatz zu den traditionellen On-Air-Angeboten.

Aufbau einer Community und Erreichen einer breiten Öffentlichkeit

«Nouvo» RTS, das bereits im Frühjahr 2016 gestartet ist, hat heute auf Facebook beinahe 100 000 Follower. Im Gegensatz dazu ist «Nouvo» in den anderen Regionen immer noch im Aufbau. Zudem ist das Nutzerverhalten, was Onlinekommentare angeht, sehr unterschiedlich. In der Westschweiz wird rege kommentiert, in der Deutschschweiz und in der Italienischen Schweiz weniger. Der Community-Gedanke von «Nouvo» funktioniert in der rätoromanischen Schweiz sehr gut, besonders bei regionalen Themen.

Intensiver Austausch zwischen den Regionen

Die fünf «Nouvo»-Redaktionen stehen in täglichem Kontakt, diskutieren Themen und tauschen eigenproduzierte Videos aus, welche für die anderen Sprachregionen relevant sein könnten.

Die Redaktionen von «Nouvo» diskutieren und debattieren gemeinsam die Themen des Tages. Jeder Account produziert jedoch Videos in seiner eigenen Sprache. Wenn das Thema für alle Regionen interessant ist, werden die Videos für die anderen Sprachen adaptiert. Jede Woche produziert zudem einer der Journalisten zusammen mit dem Grafiker in Genf ein Erklärungsvideo, das in alle fünf Sprachen übersetzt wird.

«Nouvo» gibt es noch bis Ende 2018 als Projekt. Dann wird entschieden, ob das Format weitergeführt wird.